Nachdem wir das Unterwasserschiff geschrubbt hatten, ging es nun endlich los. Die beiden Linehander, der Sohn vom Agenten und ein junger Kolumbianer kamen nur eine halbe Stunde zu spät in Shelter Bay an. Eine dreiviertel Stunde brauchten wir zum Ankerplatz vor Cristobal, wo wir den Advisor (Lotse ohne Ausbildung für die Sportboote) übernahmen. Nun waren wir komplett, mit Karin und Rene, er ist dazu aus Costa Rica angereist, hatten wir die vier geforderten Linehander. Schon nach 45min kam der Frachter mit dem wir zusammen durch die Gatun-Schleuse gehen sollen. Kurz vor der Schleuse sind wir mit einer französischen Bavaria 35, mit 6 Erwachsenen und einen Kind, ins Päckchen gegangen. Rauf zu gehen die Frachter zuerst in die Schleuse, danach ging eine 72 Fuß Motorjacht an die Schleusenwand und anschließend lag unser Päckchen, mit vier Leinen in der Mitte gehalten, gleich hinter dem Schleusentor. Nach etwas mehr als einer Stunde hatten wir die 26m hinauf zum Gatun-See in drei Stufen geschafft. Kurz hinter der Schleuse haben wir mit dem letzten Licht auf seltsame Weise an einer Mooring festgemacht, aber der Advisor bestand darauf. In der Saison liegen so 6 bis 8 Boote an einer Mooring. Nachdem der Advisor abgeholt wurde, gab es noch ordentlich Abendbrot und dann ging es bald in die Kojen, denn am nächsten Morgen sollte es früh losgehen. Aber daraus wurde nichts, es gab Probleme mit dem Verkehr nach Süden. Der neue Advisor kam erst nach 10 Uhr. Wir sollten 15 Uhr an der Pedro-Miguel-Schleuse sein, um dann vor einem Containerschiff 9m runter zu schleusen. 15:30 Uhr sind wir dann wieder im Päckchen mit den Franzosen in die Schleuse gefahren, hatten den Verkehr aber nicht aufgehalten. Die etwas über eine Seemeile zur Miraflores-Schleuse sind wir gleich im Päckchen gefahren. Es mußte aber sehr auf die Fender geachtet werden, die sich immer wieder hoch schoben. Die Schlepper wühlen das Wasser tüchtig auf. In der Miraflores-Schleuse geht es in 2 Stufen zum Pazific runter. Noch schnell zur Webcam winken und es war geschafft.
Wir hatten Respekt vor dem Panama-Kanal, obwohl wir viel Erfahrung mit Schleusen hatten.
Im Nachhinein kann ich sagen, die größte Gefahr bestand darin, dass das Schleusenpersonal mit der Affenfaust der Wurfleinen einem etwas kaputt werfen. Die Fenster und das Solarpaneel sollte man abpolstern. Im Päckchen sollte nur ein Boot lenken und wieviel Gas und ob vor oder zurück sagt ein Advisor an. Unsere beiden Lotsen waren tiefenentspannt und souverän und die beiden Linenhander machten einen guten Job. Wenn man im Päckchen fährt sind 4 Linenhander eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme, wir hatten kaum etwas zu tun. Wenn man in Shelter Bay vorher auf einen anderen Boot schon mal als Linenhander angeheuert, kann man sicherlich auch gut ohne profesionelle Linenhander fahren, so aber hatten wir eine sehr entspannte Kanalpassage und alle waren zufrieden.
Am Samstagabend gegen sechs Uhr haben wir die Linenhander und den Lotsen wieder abgesetzt, sind zum Ankerplatz gefahren und haben vor dem
Bilbao-Yachtclub an einer Mooring festgemacht und später in der Bar die Ankunft im Pazific gefeiert.
in der ersten Kammer
Miraflores-Schleuse
Wir freuen uns nach langer Zeit von der guten Passage zu hören.Nun seid ihr wieder inCosta Rica ,und René wird euch am Wochenende besuchen.Habt eine schöne Zeit.Ich beneide euch ein wenig um das Erleben auf dieser Reise.Grüsse aus Damm