Puntarenas – Mangareva 1.2.-7.3.18

7 Tage kam er jeden Abend

Squall von hinten, keiner weis wieviel Wind drinnen steckt, aber dieser ist recht hoch

ab jetzt auf der banderen Seite der Kugel
schlecht gelebt haben wir nicht

 

Backtag

Waschtag

beim Segelmacher
ab dem Äquator haben noch 3 chinesische Fischer getroffen, sonst nichts

angekommen, Anker sitzt mit 50m Kette auf 13m, etwas aufgeklart, Manöverschluck

 

 

Jetzt wieder wir selbst.

Vorab, vielen Dank an Sven für die Berichterstattung und unserem Freund Kalle für das Wetterrouting.

Wir sind mit einem verheißungsvollen Wetterbericht gestartet. Die Taktik war: erst nordwest laufen um in den Windgürtel, der von Nicaragua Richtung südwest bläst, zu kommen , mit ihm bis zum Äquator und dann direkt in den Südostpassat zu kommen. Aber wir sind entweder zu weit südlich gefahren oder der Wind hat nicht durchgehalten. Jedenfalls sind wir in ein großes Calmemgebiet geraten. Nach einer Woche waren wir unserem Ziel nur 570sm näher gekommen und hatten von unseren 265l Diesel schon fast 100l verbraten. Kurzzeitig hatten wir darüber nachgedacht Galapagos anzulaufen, um Diesel, frisches Obst und Gemüse zu bunkern, aber laut Aussagen anderer Segler ist es viel zu teuer, nicht mehr schön und Einklarieren sehr aufwendig. Also weiter, teilweise mit 2kn über Grund, da auch der Äquatoriale Gegenstrom noch wirkte.

Manche Tage war Frühstück vorbereiten oder abwaschen eine sportliche Herausforderung und wir kamen dabei ordentlich ins Schwitzen. Sonst verliefen die Tage recht ereignislos.

Der anfänglich starke Schiffsverkehr lies immer mehr nach. Wir durchquerten eine der abgelegensten Ecke der Welt. Der Autopilot verrichtete seine Aufgabe zur Zufriedenheit und die Nachtwache machte immer größere Pausen. Sternegucken war angesagt, das Kreuz des Südens kam allmählich immer höher.

Unser Schlafgast, die Möwe, hatte uns nach einer Woche verlassen.

Am 13.2 kurz vor 12 Uhr mittags überquerten wir den Äquator, was mit einem guten Schluck Rum gewürdigt wurde. Nun schob uns der Südäquartorialstrom mit etwas mehr als einem Knoten und die Nächte wurden durch das recht kalte Wasser kühl. Wir brauchten nach Monaten zum ersten Mal wieder eine dünne Zudecke zum Schlafen. Jetzt hatten wir stetigen Wind aus südlichen Richtungen mit 5-12 kn und schoben bei 4-6 kn über Grund gut Lage. Für besondere Anlässe, wie Tunfischessen, sind wir 20 Grad abgefallen und haben das Vorsegel weggenommen. Am 20. Tag hatten wir von den geplanten 3600sm die Hälfte geschafft, aber schon 2000sm durch kreuzen und den Versuch besseren Wind zu finden zurückgelegt.

Am 23.2., wir hatten gerade Waschtag, fing der Antrieb vom Autopiloten an fürchterliche Geräusche zu machen. Die hintere Backskiste mußte ausgeräumt werden, in der Plicht konnte man kaum noch treten. Nach einer Stunde Handsteuern war der neue Antrieb eingebaut und alles ging wieder seinen gewohnten Gang. So schien es. 4 Tage später fuhren wir kurz nach dem dunkel werden in ein aufgegebenes Treibnetz. Ein undefinierbares Geräusch und wir fuhren statt 5kn nur noch knapp Einen. Nach einer Stunde Halsen, Wenden und das Boot in den Wind stellen und rückwärts sacken lassen waren wir wieder frei. In der gleichen Nacht bekamen wir unseren ersten Starkwind seid dem Start vor 20 Monaten. Drei Tage 20-25 kn Wind, in Böen bis 30kn.Es zeigte sich, das der Autopilot nach steuerbord nur 10 Grad lenkte. Nach dem Einbau des neuen Antriebes brauchte er ein neues Setup, das Problem war nur: es beginnt mit einer Fahrt in glattem Wasser. Nach vielen Versuchen konnten wir das Lenkverhalten verbessern und er versah seinen Dienst wieder leidlich. Bei der Bordfrau lagen die Nerven blank, sie wollte absteigen, obwohl wir uns nie in einer gefährlichen Situation befanden. Anschließend hatten wir wieder entspanntes Passatsegeln,

und wurden immer besser beim Ausweichen vor den Squalls, bis eine breite Gewitterfront kam, die wir nur erdulden konnten. Großsegel weg, Fock auf ein viertel und abwarten. Aber es kam sehr hart, es war noch zu viel Vorsegel und bei den starken Winddrehern hat die schlagende Schot steuerbord 2 Fenster zerschlagen. Ein paar Tage später hat es uns bei wenig Wind auch noch das Großsegel zerrissen. Es war eine Naht querrüber auf gerissen und bei genauerem Betrachten zeigte sich, dass auch im Bereich der Schothörner das Segel mürbe ist. Wir sind halt mit einem alten Segel losgefahren. Rainer, der Segelmacher aus Portobelo hatte leider nicht Recht, dass wir mit ihm problemlos bis Neuseeland kommen.

So sind wir nach 34 Tagen und 3800sm etwas gerupft, aber glücklich auf den Gambier-Inseln angekommen.

3 Gedanken zu „Puntarenas – Mangareva 1.2.-7.3.18

  1. Sven 13. März 2018 at 10:12

    Hallo, da hattet Ihr die letzten Tage ja noch ordentlich was erlebt…
    ich hoffe Mama hat sich wieder beruhigt und kann die schöne Insel und Bucht genießen.
    Liebe Grüße von allen
    Sven

  2. Ralle 18. März 2018 at 10:35

    Servus Ihr Zwei!
    Euer Bericht liest sich wie ein Abenteuerroman, Hut ab vor dieser Leistung, ganz toll.
    Geniest die tolle Umgebung, ich beneide Euch..
    Gruß vom ganzen Metabo Nordteam
    Ralle

  3. Monika Ehrich 23. März 2018 at 23:17

    Wir grüßen euch! Kathrin,Andreas, Peter und ich☺. Seit ihr wieder unter Segel seid, steht unser
    Kompaß wieder auf dem Schreibtisch und wir sind bei euch. Weiterhin alles Gute und viele, schöne Erlebnisse. Monika.

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