11Wochen Fidschi vergingen wie im Fluge und waren viel zu kurz, aber die Hurricansaison naht und wir haben dieses Jahr auch noch einiges vor.
Wir sind hier auf die freundlichsten Menschen auf unserer Reise gestoßen und trotzdem gab es Stress noch bevor wir richtig angekommen waren. Bei Ankunft in der Vuda Marina lagen wir im Päckchen mit der SY Meerbaer und wurden von den Mädels, die den Covidtest gemacht hatten, aufgefordert für das Begrüßungsständchen auf’s andere Boot zu kommen. Die Dame von der Biosicherheit konnte sich gar nicht wieder beruhigen. Sie hatte Recht, bevor sie und die Immigration uns nicht abgefertigt haben dürfen wir unser Boot nicht verlassen. Man kann es eben nicht allen Recht machen. Obwohl wir alle Unterlagen per Email aus Neuseeland geschickt hatten und sie die auch da hatten, wurde alles mit zig Durchschlägen nochmal neu ausgefüllt und zum Schluß alles mit dem Handy fotografiert.
Die ersten Tage hatten wir mit den Temperaturen und der hohen Luftfeuchtigkeit zu kämpfen. Jetzt schwitzen wir zwar immer noch aber haben uns wieder dran gewöhnt, daß einem bei der leichtesten Arbeit das Wasser den Rücken runter läuft.
In Lautoka haben wir neue SIM-Karten und frische Lebenmittel gekauft, Wäsche in der Marina gewaschen, dann schnell wieder weg. Der erste Ankerplatz war bei Malolo, eine hübsche Gegend, aber etwas überlaufen. Hier gab es ein herzliches Wiedersehen mit Rosetta und Tomaso von der Manaia, die in der Zwischenzeit in Australien waren und auf der harten Gegenwindtour über Neukaledonien gekommen sind. Als uns dann ein Neuseeländer zu dicht auf die Pelle rückte haben wir uns eine Mooring genommen. Nach einer Woche sind wir in die Yasawa-Group bis zur Blue Lagoon gefahren, haben mit den Mantas geschnorchelt, ein traditionelles Dorf besucht wo wir zu einem Dinner aus dem Erdofen eingeladen wurden und viele schöne Ankerbuchten genossen. Von dort aus sind wir zur Nordostseite von Viti Levu und dann in mehreren Etappen im Uhrzeigersinn bis zur Nordostseite der Insel und dann weiter über Makongai Island nach Savusavu. Seit der Yasawa-Group sind wir gemeinsam mit Hille und Thorsten von der Infinity und Rosetta und Tomaso von der Manaia unterwegs. Zusammen haben wir mit einem Leihwagen Labasa, die größte Stadt auf Vanua Levu, besucht und sind auf dem Rückweg über abgelegene Pisten und abenteuerliche Brücken wieder nach Savusavu. Sieben Tage an einer Moosing waren genug, wir wollten weiter Richtung Osten in die Lau-Gruppe mit ihren schönen Atollen. Nach 8sm haben wir aber Schluß gemacht. 20kt Wind gegenan gefielen uns nicht. Nach einer Nacht vor dem Coustrau-Ressort sind wir bei deutlich günstigeren Bedingungen ohne zu kreuzen die 50sm zur Viani Bay gesegelt. Unterwegs haben wir einen schönen MahiMahi geangelt. Den gab’s zum gemeinsamen Dinner mit Manaia und Infinity. Die Vorspeise als Sashimi und Filets zum Hauptgang.Am nächsten Tag gab’s das gleiche für uns Beide noch mal und aus dem Kopf und den Resten wurde eine Fischsuppe gekocht und schon war er alle.
Nach 2 Nächten und Schorcheln ging es 10sm weiter nach Kioa. Im Dorf leben etwa 400 Einwohner deren Vorfahren aus Tuvalu sich 1947 hier angesiedelt hatten weil es zuhause zu eng wurde und 600 Weitere leben auf den umliegenden Inseln. Umsiedlung ist ein großes Thema hier. Die ersten 2 Dörfer wurden in Fidschi in höher gelegene Regionen verlegt weil die Häuser nicht mehr vorm Meer geschützt werden konnten und Kiribati hat für seine Bevölkerung Land in Fidschi gekauft weil absehbar ist, dass die flachen Atolle nicht mehr zu halten sind. Ein Einheimischer führte uns durch sein Dorf obwohl er eigentlich gar keine Zeit hatte, denn alle bereiteten sich auf die Ankunft eines Kreuzfahrtschiffes vor.
Vor dem Kreuzfahrer haben wir uns in einer 4sm gegenüber liegenden Bucht in Sicherheit gebracht um am nächsten Tag nach Somosomo auf Taveuni zu fahren. Hier haben wir den Traum von der Lau-Gruppe schweren Herzens aufgegeben. Es war kein passendes Wetter abzusehen. Das neue Ziel hieß Levuka auf Ovalau, Die alte Hauptstadt Fidschis und Weltkulturerbe. Im Museum sahen wir Fotos vor und nach der Restaurierung. Leider sahen einige Häuser heute wieder aus wie vorher. Außerdem war es die mit Abstand schmutzigste Stadt im sonst recht sauberen Fidschi. Trotzdem hat der Ort was, man sollte es gesehen haben, wenn man so wie so in der Nähe ist. Das Anlanden mit dem Dinghy ist eine Katastrophe, alles voller Korallen und nirgends ein Steg aber die Fischfabrik verbreitete keine üblen Gerüche wie frühere Besucher berichteten.
Von hieraus ging es 15sm zur kleinen Insel Leleuvia, im Resort gab’s ein gutes Dinner nur haben sie es, wie die meisten nicht warm bis zum Tisch gebracht.
Auf dem Weg zur Kandavu Island bzw seinem nordöstlichem Atoll mit mehrern kleinen und größeren Inseln machten wir einen Zwischenstopp im Schutze von Nukulau Island. So entstanden 2 Etappen mit 37 und 39sm die gut als Tagestörns machbar waren.
Wir ankerten hinter Kokomo Island, einer Privatinsel mit Edelresort. Die Manaia unserer schweizer Freunde war gleich einem Wasserflugzeug bei der Landung im Wege. So reist man hier an. Zum Dinner wurden wir von einem Resortangestellten der zu unseren Booten kam erst ein- und dann wieder ausgeladen. Der australische Eigentümer wollte es nicht. In den nächsten 8 Tagen hielten wir uns in dieser Region auf. Im Dorf Buliya auf der gleichnamigen Insel wurden wir wieder herzlich empfangen, im Dorf rumgeführt und uns Papayas und Salat geschenkt. Dafür spendeten wir für einen jungen Mann , der Zahnarzt werden wollte etwas. Von dort aus haben wir 2 Tage vor Vurolevu Island mit Mantas geschnorchelt. Manchmal brachtet es viel Geduld aber dann war es um so beeindruckender. Einer ist mit mir im großen Kreis fast 5min lang durchs flache Wasser geschwommen bis er dann in die Tiefe abtauchte. Es sind faszinierende elegante Tiere, die ganz offensichtlich an Menschen gewöhnt sind.
Anschließend ging es in die Naisogonikino Bucht, wir ankerten auf 6m Mud bei 19°00,0877S 178°28,2243E. In der Bucht und im Naigoro Pass entdeckten wir eine Menge kleiner Fische und Korallen, die wir bisher noch nicht gesehen hatten. Nach einem Stopp in der Kavala Bay verabschiedeten wir uns von Kandavu.
Mit den Zwischenstationen nach 41sm bei Mbengga und nach weiteren 22sm zur Vunaniv Bay kamen wir zum 41 sm entfernten Likuri Island mit dem Robinson Resort. Dort sind Segler sehr willkommen und so haben wir hier einen sehr schönen Abend mit Dinner aus dem Erdofen, einer Kavazeremonie und verschiedenen Tänzer verbracht.
Am nächsten Morgen, wir hatten inzwischen den 18. September, nahmen wir die letzten 32sm zur Vuda Marina in Angriff. Damit schloss sich der Kreis, einmal im großen Bogen um Viti Levu.
Nun begann die Vorbereitung für den Absprung nach Vanuatu. Es mußten einige Wartungsarbeiten erledigt werden und eine Menge Einkäufe gemacht werden, unsere Lebensmittelvorräte waren sehr übersichtlich geworden. Wir haben uns noch ein neues Tablet geleistet. Am 26. September war es dann so weit, das Wetter passte halbwegs, wir klarierten aus. Es gab noch ein Abschiedsständchen und einen Blumenkranz für jedes Schiff und dann ging’s ab.