Habe gerade festgestellt, dass ein Bericht verloren gegangen ist.
Vom 22.6.-4.7.18 haben wir vor Rotoava, dem Hauptort von Fakarava gelegen. Hier gibt es mehrere Geschäfte, die Lebensmittelpreise sind teilweise schon etwas moderater und die Auswahl größer, besonders bei frischen Gemüse. La Paillote haben wir gleich mehrmals besucht, ihr Internet ist zwar etwsa langsam aber das selbst gemachte Eis ist eine Wucht und die Aussicht nur schwer zu übertreffen. An einem Tag haben wir uns beim Yachtservice Fahrräder ausgeliehen und sind mit unseren schweizer Freunden Sandra, Franz und Jörg zu einer Perlenfarm gefahren. Günter, ein deutscher Architekt, der lange in Papeete lebte und arbeitete, betreibt die Farm mit seiner einheimischen Frau. Er hat uns die Geheimnisse der Perlenzucht vermittelt. Bevor es wieder zurück ging, haben wir noch zusammen ein Bier getrunken und mußten versprechen, dass wenn wir mal wieder in der Nähe sind unbedingt vorbei kommen.
Für unsere Überfahrt nach Tahiti hatte der Wetterbericht wenig Wind und recht glatte See vor ausgesagt, aber es kam sogar noch weniger Wind, sodass wir in der 3. Nacht die ganze Zeit mit Maschine fahren mußten. Als wir im Morgengrauen in den Pass einfuhren trauten wir unseren Augen nicht, über 20 Surfer warteten auf die richtige Welle, die an diesem Tag sicher nie kam und jede Menge Motorboot dümpelten im ruhigen Wasser. Nachdem wir an einer Mooring festgemacht hatten klärte sich dann alles auf. Eine halbe Meile entfernt stellten sich 10 große Auslegerboote zum Start auf. Mit riesen Hallo fuhren sie mitten durch das Ankerfeld, durch den Pass raus zum 10sm entfernten Moorea, begleitet von über 100 Zuschauerbooten. Um den 14. Juli herum, dem Feiertag für den Sturm auf die Bastille, findet in Papeete das Heiva-Fesival statt. Es werden viele traditionelle Sport- und Tanzveranstaltungen durchgeführt.
Im Morgengrauen vor Tahiti
der Überfluß hat uns wieder, hat aber seinen Preis
Heiva-Festival, die besten Musik- und Tanzgruppen treten abends auf, von 18:30-0:30 Uhr
die 6 Stunden ganz gut durchgestanden
Panorama beim Frühstück
Moorea auf der anderen Seite
In Papeete
Brotfrucht, schmeckt wie Kartoffel und gibt´s gratis
Trochenübung, hier vorm Riff soll es die besten Wellen geben um im Tunnel zu surfen
Inzwischen haben wir neue Servicebatterien, die kaputten Seitenfenster erneuert und eine ganze Reihe kleinerer Reparaturen ausgeführt.Im September oder Oktober soll unsere neue,dann elektrische, Ankerwinde kommen.Bis dahin werden wir uns einige der anderen Gesellschaftsinseln ansehen.
Mit dem Flugzeug kam in Makemo frisches Gemüse, so hatten wir nach langer Zeit Tomaten, Gurken, Rotkohl und Äpfel. Dazu noch eine tiefgefrorene Lammkeule aus Neuseeland und uns ging`s richtig gut. Dann sind wir 19sm durchs Atoll Richtung Westen nur mit Genua gesegelt. Obwohl wir immer schön im tiefblauen Wasser gesegelt sind, mußte wir höllisch aufpassen. Viele Korallenriffe waren in der Seekarte verzeichnet, aber es gab deutlich mehr, besonders die ganz kleinen, die gut einen Meter unter der Wasseroberfläche lagen , waren ohne Sonne oder bei Sonne von vorne sehr schlecht zu sehen. Auf dem halben Weg zum Nord-Pass haben wir Schluß gemacht. Wir liegen hinter einem weit ins Atoll reichenden Riff super geschützt, aber es ist sowieso Flaute. Neben uns liegt ein französischer Einhandsegler, ein Urvieh, er lebt scheinbar hauptsächlich von Fisch und Hühnern, die er auf den Marquesas mitgenommen hat. Den Fisch harpuniert er am Riff, die Hühner sind auf der Motu in einem Unterstand angebunden. Als wir die Insel erkundeten hat er gerade einen blauen Papageienfisch auf Kokosnüssen und Palmenblätter gegrillt. Wir haben gekostet, es hat köstlich geschmeckt. Nach dem Ausflug haben wir gebadet und ich habe nur mal kurz nach unserem Anker tauchen wollen, da habe ich meinen ersten Mantarochen gesehen, ein prachtvolles Exemplar, er schwamm unter mir durch, bemerkte mich und kam im weiten Bogen zurück um mich zu beäugen. Leider hat er nicht gewartet bis ich meine Kamera geholt hatte.
er auf der Saling sieht man die Korallenköpfe am besten
Schwarzspitzriffhaieder Zackenbarsch wurde abends in der Pizzeriavom Licht angezogen
Am 5.6.18 morgens gegen 8 Uhr sind wir nach Fakarava aufgebrochen. Gegen 10 Uhr waren wir am Nordpass, es sollte kurz nach Hochwasser sein, aber es hat uns mit 11kn hinausgespült. Wegen der Korallenköpfe sind wir im Atoll nur mit Genua gesegelt, danach raumschots 3 Stunden mit Fock und Groß und den Rest des Weges Schmetterling mit den beiden ausgebaumten Vorsegeln.Wir sind zügig voran gekommen. Morgen gegen 4 Uhr waren wir, nach Durchzug eines Squalls, 8sm vorm Südpass von Fakarava, durch den wir gegen 10 Uhr kurz nach Niedrigwasser gehen wollten. Also haben wir die Segel weggenommen, das Ruder hart Steuerbord belegt und sind schlafen gegangen. Die rund 100sm sind schnell vergangen. Wir hatten Glück, eine Mooring war frei und Franz von der Kyory hat schon mit dem Dinghy auf uns gewartet.
Im Paradies angekommen? Ich glaube schon, herrliche Landschaft und Schnorcheltouren die man mit Worten kaum beschreiben kann. Vormittags, bei einströmenden Wasser sind wir mit den Dinghys durch den Pass rausgefahren und haben uns reintreiben lassen. Die Korallenlandschaft ist faszinierend und die Vielfalt der Fische ist beeindruckend. Dazu kommt im Juni noch ein besonderes Highlight: 18000 Zackenbarsche kommen zum Laichen und ihnen folgen 700 Haie. Darüber wurde ein interessanter Dokumentarfilm gedreht. Spätestens seid dem ist Fakarava kein Geheimtipp mehr.
Als der Wetterbericht durchwachsenes Wetter vorher sagte sind wir im Atoll 6,5sm weiter in die südöstlichste Ecke, nach Hirifa gefahren. Ein hübsches Fleckchen mit einer kleinen Bar und sehr gut geschützt bei den vorherrschenden Winden. In der Bar sind die kalten Getränke meist gerade ausgegangen und Essen muß am Tag zuvor bestellt werden, aber dann klappt alles prima. Das Dinner war sehr lecker und die Wirtin super nett, aber das sind alle hier.
Gestern snd wir dann bei 8kn Winde die 19sm nach Pakokota. Bei schönem Sonnenschein sind wir nach gut 4 Stunden angekommen. Wir brauchten nur selten die Schoten etwas dichter holen oder zu fieren. Dass es hier das beste Internet der ganzen Tuamotus geben so hat sich rumgesprochen. Wir sind das zwanzigste Boot. Wenn alle auf einmal im Netz sind wird es doch sehr langsam.
Nachdem Durchzug eines stärkeren Windfeldes sind wir am 9.5.18 Richtung Nordwest gestartet. Das Ziel sollte Hao oder Amunu sein., beides ca. 470sm entfernten. Hao steht für gutes Internet, Einkaufsmöglichkeiten und einem riesigen Flugplatz, der früher für die Spaceshuttel als Notlandeplatz ausgebaut wurde, Amanu für schöne Natur.
Am ersten Tag stand noch eine recht hohe See, aber dann wurde es eine entspannte Überfahrt. Mit dem Tagesanbruch nach der ersten Nacht haben wir die Angel ausgeworfen und prombt einenüber einen Meter langen Wahoo dran gehabt. Er reichte für drei üppige Mahlzeiten. Aber Scheiße! In der dritten Nacht verstopfte das Klo, obwohl bei uns niemals Papier oder anderes reingeworfen wird. Die dicken Abwasserschläuche waren bis auf 10mm zugewachsen. Alles ausbauen, sauber machen und wieder einbauen. Die Ablagerungen waren wie Beton. Um Mitternacht haben wir mit der Aktion begonnen und gegen 4 Uhr, es dämmerte bereit war alles erledigt. Auch so kann man eine Nacht rumbekommen.
Erst ganz zum Schluß fiel die Entscheidung für Amanu. Vor dem Atoll lag ein Versorgungsschiff, der Pass ist für ihn zu schmal. Wir waren etwas zu früh, es strömte noch herraus, mit mehr Gas und etwas geschaukel kamen wir aber gut rein. An der engsten Stelle machten wir 7kn durchs Wasser und 1,5 über Grund, obwohl die spärkste Strömung 4kn sein sollte.
Wir ankerten direkt neben dem Ort, der kleine Hafen war uns zu flach. Als wir nach 2 Tagen weg wollten weil stärkerer Wind aus Ost kommen sollte bekamen wir den Anker nicht hoch. Er hatte sich mehrmals in über 20m Tiefe um eine Koralle gewickelt. Sachte linksherrum und rechtsherrum, mit etwas mehr Gas und mit der Winsch kräftig Kette holen hat nichts gebracht, außer eine kaputte Ankerwinde. Wir sind dann mit dem Dinghy zu zwei Katamaranen im Hafen gefahren, auf dem Ersten lebte ein Franzose in unserem Alter mit seiner polynesischen Frau. Er klärte uns, dass er nicht mehr fit genug sei um zu helfen, aber er wird zwei kräftige junge Männer besorgen. Auf dem Zweiten war ein junger Franzose mit seiner Freundin aus San Franzisco, sie waren sofort bereit zu helfen und wir verabredeten für den nächsten Morgen. Tauchen bis 20m Tiefe ist kein Problem für sie, aber wahrscheinlich nicht nötig. Am nächsten Morgen, pünktlich 8 Uhr kamen unsere vier Helfer mit Ihrem Dinghy, kurzer Schlachtplan, dann zwei Mann aufs Vorschiff, die beiden Taucher ins Wasser und der Käpten ans Ruder. Nach 20min. War der Anker frei und die Vier hatten sich den Bacardi und die Flasche Rotwein redlich verdient. Vielen Dank mochmals.
unsere Retter
diese Kugeln aus hartem Kunststoff gehen ständig bei den Perlenzüchtern verloren und werden überall angespült, sie kommen in Zukunft an die Ankerkette und halten sie von den Korallen frei
diese Palmen scheinen es auf dem kargen Boden geschaft zuhaben
2 Wochen später sind wir dann zum 190sm entfernten Makemo-Atoll aufgebrochen. Der Pazific war sehr glatt, es war eine zu ruhige Überfahrt, ab und zu mußten wir den Motor starten. Jetzt liegen wir 300m westlich vom Kai auf 9m vor Anker. Heute ist ein Flugzeug gekommen, der frisches Obst und Gemüse mitgebracht haben soll. Mal sehen was bekommen.
Aber wir sind eher faul, heute Morgen mit dem Dinghy Müll weggebracht und Trinkwasser geholt, etwas im Netz gesurft, noch ein paar Stiche am UV-Schutz der Fock und am Abend sind wir bei Heinz, einem 77jährigen Einhandsegler eingeladen. Er ist auf der harten Route über Patagonien und die Osterinseln gekommen. Wir wollten schon in den Tuamotos sein, aber eine Entzündung durch Strebtokoggen am Handgelenk des Käptens hat uns aufgehalten. Am Donnerstag ist noch mal Kontrolle beim Arzt und dann soll es weiter gehen, sofern endlich wieder Wind kommt. Wir haben hier seit Tagen Flaute, aber am Wochenende soll der Wind erst aus der falschen Richtung kommen und ab Montag oder Dienstag könnte es passen. Zum Mt. Mokoto war ich inzwischen auch. Sonntags morgen 7 Uhr, als es noch kühl war bin ich gestartet, halb neun war oben Picknick mit einer wunderschönen Aussicht.
Nach einer Woche Mangareva wurde es Zeit etwas anderes zu tun. Wir sind mit der MIDO, Michael und Doris aus Spremberg und der Kyory mit dem Schweizer Franz und seiner Tochter Sandra zur 6sm entfernten Insel Taravai gefahren, auf dem Weg haben wir den Autopiloten und die anderen Instrumente nochmal neu kalibriert, sind dann nur mit Vorsegel etwas gesegelt und zum Schluß vorsichtig mit dem Motor durch die Korallen zum Ankerplatz. Von den einstmals 1000 Inselbewohner leben heute keine zehn mehr dauerhaft auf Taravai. Michael, der schon einen Tag vorher rüber gefahren war, versorgte uns gleich nach Ankunft mit frischem Obst. Nachmittags sind wir schnorcheln gegangen. Am nächsten Tag haben wir ein BBQ mit der polynesischen Familie Vallery und Herne mit ihrem kleinen Sohn Ariki gemacht. Ihre pölynesische Gastfreundschaft und Großherzigkeit war überwältigend. Herne und Michael, der hier schon fest dazu gehört sind mit ihren Harpunen fischen gegangen. Es gibt noch einen einzigen Fisch in der Lagune den man essen kann, alle Anderen haben Ciguatera, eine Fischkrankheit, die den Fischen nicht schadet aber für den Menschen gefährlich werden kann. Jeder hat etwas zubereitet und mitgebracht und so wurde es ein unvergeßlicher Tag. Da unser Ankerplatz immer rolliger wurde haben wir uns die nächsten beiden Nächte an der Südseite von Taravai hinter der Insel Agakauitai versteckt. Hier war das Wasser glatt, nur der Wind pfiff zwischem den Inseln durch. Auch wenn das Wasser durch Wind, Wellen und Strömung nicht ganz so klar war, war das Schnorcheln hier bisher am schönsten. Sehr viele verschiedene bunte Fische, die nicht sehr scheu sind und ein recht gutes Korallenriff. Leider mußten die Korallen beim letzten El Nino der zulange, viel zu warmes Wasser brachte stark leiden.
auf dem Schulhof, die Flaggen von Gambier, Frankreich und Frazösisch Polynesien
Unterricht wird auch draußen gemacht
Gewusel am Anleger wenn das Versorgungsschiff da ist
TO-Stützpunkt in Wohn-u.Schlafzimmer vom mitlerweile 80-jährigen Fritz, einem ehemaligen FremdenlegionärÜber den kleinen Bergrücken zur anderen Inselseite, wo der größte Teil der Perlenzüchter zuhause ist
die beiden höchsten Gipfel von Mangareva, nur wer da oben war, war wirklich in Gambier
Mangareva ist die größte Insel des Archipels und die einzige auf der Autos fahren, was wir noch erkunden müssen. Die Menschen sind sehr nett, jeder grüßt jeden, die Preise in den Geschäften sind sehr hoch, bis auf ein paar Grundnahrungsmittel die staatlich gestützt sind, aber von den Einheimischen bekommst du Pampelmusen geschenkt, der Tischler will kein Geld für das Sperrholz und den Zuschnitt. Das Dinghy kannst du überall anbinden, sichern tut es keiner, hier kommt nichts weg. Den Menschen scheint es durch die Zucht der berühmten schwarzen Perlen recht gut zu gehen. Zweimal die Woche kommt ein Flugzeug aus Papete und alle 4 Wochen ein Versorgungsschiff.
Squall von hinten, keiner weis wieviel Wind drinnen steckt, aber dieser ist recht hoch
Waschtag
angekommen, Anker sitzt mit 50m Kette auf 13m, etwas aufgeklart, Manöverschluck
Jetzt wieder wir selbst.
Vorab, vielen Dank an Sven für die Berichterstattung und unserem Freund Kalle für das Wetterrouting.
Wir sind mit einem verheißungsvollen Wetterbericht gestartet. Die Taktik war: erst nordwest laufen um in den Windgürtel, der von Nicaragua Richtung südwest bläst, zu kommen , mit ihm bis zum Äquator und dann direkt in den Südostpassat zu kommen. Aber wir sind entweder zu weit südlich gefahren oder der Wind hat nicht durchgehalten. Jedenfalls sind wir in ein großes Calmemgebiet geraten. Nach einer Woche waren wir unserem Ziel nur 570sm näher gekommen und hatten von unseren 265l Diesel schon fast 100l verbraten. Kurzzeitig hatten wir darüber nachgedacht Galapagos anzulaufen, um Diesel, frisches Obst und Gemüse zu bunkern, aber laut Aussagen anderer Segler ist es viel zu teuer, nicht mehr schön und Einklarieren sehr aufwendig. Also weiter, teilweise mit 2kn über Grund, da auch der Äquatoriale Gegenstrom noch wirkte.
Manche Tage war Frühstück vorbereiten oder abwaschen eine sportliche Herausforderung und wir kamen dabei ordentlich ins Schwitzen. Sonst verliefen die Tage recht ereignislos.
Der anfänglich starke Schiffsverkehr lies immer mehr nach. Wir durchquerten eine der abgelegensten Ecke der Welt. Der Autopilot verrichtete seine Aufgabe zur Zufriedenheit und die Nachtwache machte immer größere Pausen. Sternegucken war angesagt, das Kreuz des Südens kam allmählich immer höher.
Unser Schlafgast, die Möwe, hatte uns nach einer Woche verlassen.
Am 13.2 kurz vor 12 Uhr mittags überquerten wir den Äquator, was mit einem guten Schluck Rum gewürdigt wurde. Nun schob uns der Südäquartorialstrom mit etwas mehr als einem Knoten und die Nächte wurden durch das recht kalte Wasser kühl. Wir brauchten nach Monaten zum ersten Mal wieder eine dünne Zudecke zum Schlafen. Jetzt hatten wir stetigen Wind aus südlichen Richtungen mit 5-12 kn und schoben bei 4-6 kn über Grund gut Lage. Für besondere Anlässe, wie Tunfischessen, sind wir 20 Grad abgefallen und haben das Vorsegel weggenommen. Am 20. Tag hatten wir von den geplanten 3600sm die Hälfte geschafft, aber schon 2000sm durch kreuzen und den Versuch besseren Wind zu finden zurückgelegt.
Am 23.2., wir hatten gerade Waschtag, fing der Antrieb vom Autopiloten an fürchterliche Geräusche zu machen. Die hintere Backskiste mußte ausgeräumt werden, in der Plicht konnte man kaum noch treten. Nach einer Stunde Handsteuern war der neue Antrieb eingebaut und alles ging wieder seinen gewohnten Gang. So schien es. 4 Tage später fuhren wir kurz nach dem dunkel werden in ein aufgegebenes Treibnetz. Ein undefinierbares Geräusch und wir fuhren statt 5kn nur noch knapp Einen. Nach einer Stunde Halsen, Wenden und das Boot in den Wind stellen und rückwärts sacken lassen waren wir wieder frei. In der gleichen Nacht bekamen wir unseren ersten Starkwind seid dem Start vor 20 Monaten. Drei Tage 20-25 kn Wind, in Böen bis 30kn.Es zeigte sich, das der Autopilot nach steuerbord nur 10 Grad lenkte. Nach dem Einbau des neuen Antriebes brauchte er ein neues Setup, das Problem war nur: es beginnt mit einer Fahrt in glattem Wasser. Nach vielen Versuchen konnten wir das Lenkverhalten verbessern und er versah seinen Dienst wieder leidlich. Bei der Bordfrau lagen die Nerven blank, sie wollte absteigen, obwohl wir uns nie in einer gefährlichen Situation befanden. Anschließend hatten wir wieder entspanntes Passatsegeln,
und wurden immer besser beim Ausweichen vor den Squalls, bis eine breite Gewitterfront kam, die wir nur erdulden konnten. Großsegel weg, Fock auf ein viertel und abwarten. Aber es kam sehr hart, es war noch zu viel Vorsegel und bei den starken Winddrehern hat die schlagende Schot steuerbord 2 Fenster zerschlagen. Ein paar Tage später hat es uns bei wenig Wind auch noch das Großsegel zerrissen. Es war eine Naht querrüber auf gerissen und bei genauerem Betrachten zeigte sich, dass auch im Bereich der Schothörner das Segel mürbe ist. Wir sind halt mit einem alten Segel losgefahren. Rainer, der Segelmacher aus Portobelo hatte leider nicht Recht, dass wir mit ihm problemlos bis Neuseeland kommen.
So sind wir nach 34 Tagen und 3800sm etwas gerupft, aber glücklich auf den Gambier-Inseln angekommen.
gestern Nachmittag gegen 17:00 Uhr meldeten sich die beiden Reisenden mit den Zeilen „Land in Sicht“. Um 21:30 dann die Meldung „Anker gefallen vor Rikitea“.