Indonesien, viel passiert in der letzten Zeit

Im Resort auf Nusalik Island hatten wir ein gutes Dinner, dann haben wir uns in Kavieng verproviantiert und anschließend nach Biak in Indonesien ausklariert. Auf dem Weg machten wir noch 2 kurze Stopps auf den Hermit Islands und Ninigo. Auf Ninigo kamen uns die Einheimischen mit dem Motorboot entgegen und lotsten uns zum Ankerplatz vor Pihun. Zwei Hühner mußten ihr Leben lassen für ein gemeinsames Dinner mit den Locals. Der Wind stand halbwegs günstig so daß wir uns zur Weiterfahrt entschlossen. Es ging aber nicht nach Biak, sondern nach Jayapura, wovon eigentlich alle abraten, aber dort gibt es ein modernes Krankenhaus mit guter Urologie für Tomaso.

Nach 2 Tagen und Nächten machten wir an der Polizeiboje fest und nahmen die Manaia, da kaum Wind war, ins Päckchen. In der letzten Nacht kurz vor Jayapura fuhren wir noch in ein Gewitter, es begann mit einer Böe von 40kn auch der entgegengesetzten Richtung, war aber nicht so schlimm da wir nur unter halb eingerollter Fock liefen damit wir nicht im Dunklen ankommen.

Was jetzt kam haben wir noch nie erlebt, erst riefen wir über Funk die Immigration, den Zoll und den Hafenmeister, keiner meldete sich, also gingen die Kapitäne mit dem Dinghy an Land.Von der Immigration wurden wir zum Zoll geschickt, trafen die Zollbeamten aber gleich am Ausgang. Sie fuhren mit uns mit einem großen Schlauchboot zu unseren Booten inspizierten einiges und verabschiedeten sich dann mit dem Hinweis am Nachmittag wieder zu kommen. Sie kamen mit über 15 Personen, 12 waren ganz schnell bei uns an Bord, packten jede Menge stromfressende Technik aus bis unser Inverter streikte. Wir füllten jede Menge Formulare aus, die Boot wurden von innen und außen zig Mal fotografiert, die offenen Schränke und wahllos alle Dokumente, die sie von uns in die Hand bekamen. Die Frauen, die scheinbar für die Biosicherheit verantwortlich waren blieben im Schlauchboot und spielten mit ihren Handys, es war auch kein Platz für sie bei uns.Als etwas Wind aufkam gingen die 3 Boote mit der Mooring auf Drift. Kurz vorm Ramming mit einem dänischen Katamaran hatten wir das Päckchen aufgelöst und uns von der Mooring befreit. Nachdem wir, nun jeder einzeln einen neuen Ankerplatz gefunden hatten ging alles ganz schnell, wir mußten noch ein paar Blancounterschriften geben und alle waren verschwunden. Am nächsten Morgen sahen wir dann unsere vom Schlauchboot verdreckten Rümpfe.

Die gute Nachricht: Tomaso fühlt sich nach 2 Nächten in einem super modernen Krankenhaus wie neu geboren, die schlechte: wir ankern in einer Kloake mit Plastikmüll und allem erdenklichen Unrat, man kommt schlecht an Land und die Kriminalität scheint hoch zu sein. Wir konnten ganz gut einkaufen und nachdem wir wußten, daß man nach einem Basar und nicht nach dem Markt fragen muß, hatten wir auch gutes Obst und Gemüse. Ach ja vorher noch zum Geldautomaten, Höchstbetrag eingegeben und schon waren wir Millionär, Rupien-Millionär, leider waren es nur rund 77Euro.

hier sieht Alles etwas anders aus als wir es bisher hatten

Nun hielt uns nichts mehr, weiter nach Sorong oder Biak. Es wurde eine Fahrt, die man schnell vergessen sollte. In der 2. Nacht 2Uhr, Stromausfall, Verbraucherbatterien leer und wie wir später sahen, flossen 75A bis nichts mehr ging. Ein Hauptkabel, von der Erstausrüstung, welches 2018 den Blitzeinschlag überstanden hatte war hinter dem Kabelschuh unter der Isolierung durchgerottet. Jetzt begannen 30 Stunden Handsteuerung, hilfreich war, dass wir der Manaia folgen konnten und nicht ständig auf den Kompass sehen mußten. Morgens gegen 8 Uhr fuhren wir dann in einen Sturm mit Starkregen. Wir nahmen das Vorsegel weg und refften das Groß und dachten nach einigen Minuten ist alles vorbei, aber nein eineinhalb Stunden hielt der Spuk an. Das Gute dabei, der Windgenerator lud die Batterien, außer in der Zeit wo mehr als 30A flossen, da kam die Notabschaltung. 30sm vor Biak sind wir dann in ein hübsches Atoll gegangen um alles zu reparieren.

Biak
Waisai
Sonnenaufgang vor Wayag
Der sollte nicht geangelt werden, nur muß der Haken raus ohne das man gebissen wird
gleich ist er wieder frei
der Äquator
Pulau Pef mit einem wunderschönen Resort, aber zu teuer
an den Moorings im Inlett von Pulau Pef, wie in Abrahams Schoß
es gibt Nachbarn, die solche Fotos machen
Abendstimmung Pulau Pef

2 Tage später in Biak, wir wollten nur unser Visa verlängern, hieß es wir seien illegal im Land. Wir zeigten unsere abgestempelten Pässe, trotzdem wurde alles neu gemacht, 3 Tage brauchten sie dafür. In der Zwischenzeit ist der Zoll ohne zu fragen bei uns aufs Boot gegangen, natürlich nicht ohne ein paar Schrammen bei uns am Heck zumachen. Schnell weiter nach Waisai. Knapp 20sm nach Biak gegen 14Uhr kann vom Admiral aus der Kajüte die Aufforderung die Segel zu verkleinern da es immer dunkler wurde. Es war zwar leicht bewölkt aber keine Gewitter- oder Regenwolke zu sehen. Wir erlebten eine fast totale Sonnenfinsternis. In Waisai ankerten wir erst und gingen dann nach 7 Monaten mal wieder 2 Nächte in die Marina. Von hieraus machten wir einen Abstecher nach Wayag, dabei überquerten wir 2x den Äquator, trafen auf viele Wale und hatten unglücklicher Weise einen Hai an der Angel. Hier wurden wir für alles durch eine beeindruckende Natur entschädigt. Nach ein paar wunderschönen Tagen ging es zum Verproviantieren und Tanken zurück nach Waisai. Am 5.Mai nachmittags starteten wir Richtung Batam, wo wir bis zum 31.Mai ausklarieren müssen. Die rund 2000sm wollen wir mit wenigen Stopps hinter uns bringen. Die Wettervorhersagen waren durchwachsen, die ersten 3-4 Tage nur schwache Winde, meist nicht aus der besten Richtung. Der nächste Stopp sollte in Makassar nach ca. 830sm sein. Wir haben ein Wenig von der Stadt gesehen, Diesel und frische Lebensmittel nachgekauft und ein gutes Abendbrot in einem traditionellen Lokal gehabt.

es braut sich was zusammen
ankern vor der Mosche in Makassar
er wollt unbedingt knapp vor uns durchfahren, dann blieb sein Netz am Grund hängen und wir mußten ein hartes Ausweichmanöver machen
Kumai Nationalpark

2 Tage später ging es nach Kumai unsere Verwanden besuchen. Der Ort macht nicht viel her, aber die 2-tägige Tour durch den Nationalpark war ein tolles Erlebnis.

Pulau Belitung

Pulau Belitung ist auch noch sehr schön, aber die Zeit ist zu knapp. Mit einer Planänderung ging es doch. Wir haben schon dort ausklariert und durften dann in den indonesischen Hoheitsgewässern nicht mehr an Land gehen.

2 Gedanken zu „Indonesien, viel passiert in der letzten Zeit

  1. Ulrich und Ilona 9. Mai 2023 at 10:06

    Hallo Ihr Lieben,
    da hab ihr sehr viel Schönes erlebt und gesehen, vom Wetter mal abgesehen.
    Aber tauschen möchten wir doch nicht mit euch 😉 wir haben lieber festen Boden unter den Füßen.
    Wir feuen uns schon auf ein Wiedersehen mit euch und hoffen es klappt den auch im August.
    Liebe Grüße von Ulrich und Ilona

  2. Detlef Kletzien 9. Mai 2023 at 14:44

    Herzlichen Glückwünsch Käptn!!!!!…..alles Gute und viel Gesundheit wünschen Dir Jurita+ Detlef 😎😍😊
    übers Handy war kein rankommen an euch ….genießt das Abendteuer so wie bisher ….und lasst uns ein wenig dran teil haben…toll wie ihr es bisher gemacht habt…

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