Mit 2 Übernachtfahrten und einem Stopp in der Danae Bay am Südostende von Guadalcanall Island sollte es nach Honiara gehen. Da der Wind mal wieder nicht tat was vorhergesagt wurde entschlossen wir uns vorher noch in die Roderick Bay von Nggela Sule zu fahren. Mit Hilfe der Einheimischen ankerten wir direkt vorm Dorf mit Heckleinen zum Ufer. Beim ersten Versuch lagen wir zu dicht an einem Riff, beim zweiter Mal lag der Anker in einem über 25m tiefen Loch umgeben von lauter Korallen, wie sich später herausstellen sollte. Als bei der Manaia der Anker nicht hielt wurde sie an eine gut versteckte Mooring verlegt. Es gab auch noch eine Zweite, aber keinen Grund die Moana umzulegen. Wir wurden sehr herzlich begrüßt, zum Dorfrundgang und Dinner eingeladen. Wir drehten eine Runde um die World Discoverer, die nach nur 25 Betriebsjahren hier im Jahr 2000 ihr Kreuzfahrtende fand. Das in Bremerhaven gebaute Schiff war das erste Passagierschiff, das mit Gästen die Nordwestpassage bezwang. Sie hatte einen extrastarken Rumpf für die Eisgegenden, es nutzte ihr aber nichts als sie in der Sandfly Passage auf das damals noch nicht kartierte Mid Reef fuhr. Der Kapitän setzte das wassernehmende Schiff 1,5sm weiter in der Roderick Bay auf Grund. Es sollte wieder flott gemacht werden, aber die Einheimischen hatten es so stark geplündert, dass es keinen Sinn mehr machte.
Nun geht es aber doch nach Honiara, die haltbaren Lebensmittelvorräte und die Bordapotheke auffüllen, hier gibt es fast alles rezeptfrei. Der neue Kartenplotter aus China für den Kartentisch liegt seit vielen Wochen in der DHL-Zentrale und wartet auf Abholung. Es geht dabei nicht nur um den Plotter, fast wichtiger ist sein aktives AIS+. Wir hatten uns so an ihn gewöhnt und dann ging er nach 2 Jahren kaputt. Selbst Schuld könnt ihr sagen, aber der Plotter vom Fahrstand und das Radar eines namhaften US-Herstellers haben leider auch nicht länger gehalten.
Wir ankerten mit Heckleine zu einem Wrack, so lagen wir relativ ruhig und nahmen nicht viel Platz weg. 3 Tage ging es gut, dann zog ein Gewitter auf als die Frauen alleine an Bord waren, die Männer waren zur Botschaft von Papua-Neuginea. Dann gingen die Boote auf Drift. Rosetta konnte ihre Manaia mit Motor vom Wrack abhalten. Karin saß im Salon und hat viel zu spät mitbekommen was geschah. Sie trieb auf einen am Steg liegenden Schlepper zu. Die Besatzung hat super reagiert und unsere Moana längsseits genommen. Wäre sie 50m weiter getrieben, wäre unsere Reise zu Ende gewesen. Wir verholten die Boote dann eine Meile nördlicher, dort waren wir auch nicht besser vor nördlichen und westlichen Winden geschützt aber die Anker hielten gut im Sand. Vorher lagen die Anker scheinbar nur im Müll.