Aber wir sind eher faul, heute Morgen mit dem Dinghy Müll weggebracht und Trinkwasser geholt, etwas im Netz gesurft, noch ein paar Stiche am UV-Schutz der Fock und am Abend sind wir bei Heinz, einem 77jährigen Einhandsegler eingeladen. Er ist auf der harten Route über Patagonien und die Osterinseln gekommen. Wir wollten schon in den Tuamotos sein, aber eine Entzündung durch Strebtokoggen am Handgelenk des Käptens hat uns aufgehalten. Am Donnerstag ist noch mal Kontrolle beim Arzt und dann soll es weiter gehen, sofern endlich wieder Wind kommt. Wir haben hier seit Tagen Flaute, aber am Wochenende soll der Wind erst aus der falschen Richtung kommen und ab Montag oder Dienstag könnte es passen. Zum Mt. Mokoto war ich inzwischen auch. Sonntags morgen 7 Uhr, als es noch kühl war bin ich gestartet, halb neun war oben Picknick mit einer wunderschönen Aussicht.
Nach einer Woche Mangareva wurde es Zeit etwas anderes zu tun. Wir sind mit der MIDO, Michael und Doris aus Spremberg und der Kyory mit dem Schweizer Franz und seiner Tochter Sandra zur 6sm entfernten Insel Taravai gefahren, auf dem Weg haben wir den Autopiloten und die anderen Instrumente nochmal neu kalibriert, sind dann nur mit Vorsegel etwas gesegelt und zum Schluß vorsichtig mit dem Motor durch die Korallen zum Ankerplatz. Von den einstmals 1000 Inselbewohner leben heute keine zehn mehr dauerhaft auf Taravai. Michael, der schon einen Tag vorher rüber gefahren war, versorgte uns gleich nach Ankunft mit frischem Obst. Nachmittags sind wir schnorcheln gegangen. Am nächsten Tag haben wir ein BBQ mit der polynesischen Familie Vallery und Herne mit ihrem kleinen Sohn Ariki gemacht. Ihre pölynesische Gastfreundschaft und Großherzigkeit war überwältigend. Herne und Michael, der hier schon fest dazu gehört sind mit ihren Harpunen fischen gegangen. Es gibt noch einen einzigen Fisch in der Lagune den man essen kann, alle Anderen haben Ciguatera, eine Fischkrankheit, die den Fischen nicht schadet aber für den Menschen gefährlich werden kann. Jeder hat etwas zubereitet und mitgebracht und so wurde es ein unvergeßlicher Tag. Da unser Ankerplatz immer rolliger wurde haben wir uns die nächsten beiden Nächte an der Südseite von Taravai hinter der Insel Agakauitai versteckt. Hier war das Wasser glatt, nur der Wind pfiff zwischem den Inseln durch. Auch wenn das Wasser durch Wind, Wellen und Strömung nicht ganz so klar war, war das Schnorcheln hier bisher am schönsten. Sehr viele verschiedene bunte Fische, die nicht sehr scheu sind und ein recht gutes Korallenriff. Leider mußten die Korallen beim letzten El Nino der zulange, viel zu warmes Wasser brachte stark leiden.
auf dem Schulhof, die Flaggen von Gambier, Frankreich und Frazösisch Polynesien
Unterricht wird auch draußen gemacht
Gewusel am Anleger wenn das Versorgungsschiff da ist
TO-Stützpunkt in Wohn-u.Schlafzimmer vom mitlerweile 80-jährigen Fritz, einem ehemaligen FremdenlegionärÜber den kleinen Bergrücken zur anderen Inselseite, wo der größte Teil der Perlenzüchter zuhause ist
die beiden höchsten Gipfel von Mangareva, nur wer da oben war, war wirklich in Gambier
Mangareva ist die größte Insel des Archipels und die einzige auf der Autos fahren, was wir noch erkunden müssen. Die Menschen sind sehr nett, jeder grüßt jeden, die Preise in den Geschäften sind sehr hoch, bis auf ein paar Grundnahrungsmittel die staatlich gestützt sind, aber von den Einheimischen bekommst du Pampelmusen geschenkt, der Tischler will kein Geld für das Sperrholz und den Zuschnitt. Das Dinghy kannst du überall anbinden, sichern tut es keiner, hier kommt nichts weg. Den Menschen scheint es durch die Zucht der berühmten schwarzen Perlen recht gut zu gehen. Zweimal die Woche kommt ein Flugzeug aus Papete und alle 4 Wochen ein Versorgungsschiff.
Squall von hinten, keiner weis wieviel Wind drinnen steckt, aber dieser ist recht hoch
ab jetzt auf der banderen Seite der Kugelschlecht gelebt haben wir nicht
Backtag
Waschtag
beim Segelmacherab dem Äquator haben noch 3 chinesische Fischer getroffen, sonst nichts
angekommen, Anker sitzt mit 50m Kette auf 13m, etwas aufgeklart, Manöverschluck
Jetzt wieder wir selbst.
Vorab, vielen Dank an Sven für die Berichterstattung und unserem Freund Kalle für das Wetterrouting.
Wir sind mit einem verheißungsvollen Wetterbericht gestartet. Die Taktik war: erst nordwest laufen um in den Windgürtel, der von Nicaragua Richtung südwest bläst, zu kommen , mit ihm bis zum Äquator und dann direkt in den Südostpassat zu kommen. Aber wir sind entweder zu weit südlich gefahren oder der Wind hat nicht durchgehalten. Jedenfalls sind wir in ein großes Calmemgebiet geraten. Nach einer Woche waren wir unserem Ziel nur 570sm näher gekommen und hatten von unseren 265l Diesel schon fast 100l verbraten. Kurzzeitig hatten wir darüber nachgedacht Galapagos anzulaufen, um Diesel, frisches Obst und Gemüse zu bunkern, aber laut Aussagen anderer Segler ist es viel zu teuer, nicht mehr schön und Einklarieren sehr aufwendig. Also weiter, teilweise mit 2kn über Grund, da auch der Äquatoriale Gegenstrom noch wirkte.
Manche Tage war Frühstück vorbereiten oder abwaschen eine sportliche Herausforderung und wir kamen dabei ordentlich ins Schwitzen. Sonst verliefen die Tage recht ereignislos.
Der anfänglich starke Schiffsverkehr lies immer mehr nach. Wir durchquerten eine der abgelegensten Ecke der Welt. Der Autopilot verrichtete seine Aufgabe zur Zufriedenheit und die Nachtwache machte immer größere Pausen. Sternegucken war angesagt, das Kreuz des Südens kam allmählich immer höher.
Unser Schlafgast, die Möwe, hatte uns nach einer Woche verlassen.
Am 13.2 kurz vor 12 Uhr mittags überquerten wir den Äquator, was mit einem guten Schluck Rum gewürdigt wurde. Nun schob uns der Südäquartorialstrom mit etwas mehr als einem Knoten und die Nächte wurden durch das recht kalte Wasser kühl. Wir brauchten nach Monaten zum ersten Mal wieder eine dünne Zudecke zum Schlafen. Jetzt hatten wir stetigen Wind aus südlichen Richtungen mit 5-12 kn und schoben bei 4-6 kn über Grund gut Lage. Für besondere Anlässe, wie Tunfischessen, sind wir 20 Grad abgefallen und haben das Vorsegel weggenommen. Am 20. Tag hatten wir von den geplanten 3600sm die Hälfte geschafft, aber schon 2000sm durch kreuzen und den Versuch besseren Wind zu finden zurückgelegt.
Am 23.2., wir hatten gerade Waschtag, fing der Antrieb vom Autopiloten an fürchterliche Geräusche zu machen. Die hintere Backskiste mußte ausgeräumt werden, in der Plicht konnte man kaum noch treten. Nach einer Stunde Handsteuern war der neue Antrieb eingebaut und alles ging wieder seinen gewohnten Gang. So schien es. 4 Tage später fuhren wir kurz nach dem dunkel werden in ein aufgegebenes Treibnetz. Ein undefinierbares Geräusch und wir fuhren statt 5kn nur noch knapp Einen. Nach einer Stunde Halsen, Wenden und das Boot in den Wind stellen und rückwärts sacken lassen waren wir wieder frei. In der gleichen Nacht bekamen wir unseren ersten Starkwind seid dem Start vor 20 Monaten. Drei Tage 20-25 kn Wind, in Böen bis 30kn.Es zeigte sich, das der Autopilot nach steuerbord nur 10 Grad lenkte. Nach dem Einbau des neuen Antriebes brauchte er ein neues Setup, das Problem war nur: es beginnt mit einer Fahrt in glattem Wasser. Nach vielen Versuchen konnten wir das Lenkverhalten verbessern und er versah seinen Dienst wieder leidlich. Bei der Bordfrau lagen die Nerven blank, sie wollte absteigen, obwohl wir uns nie in einer gefährlichen Situation befanden. Anschließend hatten wir wieder entspanntes Passatsegeln,
und wurden immer besser beim Ausweichen vor den Squalls, bis eine breite Gewitterfront kam, die wir nur erdulden konnten. Großsegel weg, Fock auf ein viertel und abwarten. Aber es kam sehr hart, es war noch zu viel Vorsegel und bei den starken Winddrehern hat die schlagende Schot steuerbord 2 Fenster zerschlagen. Ein paar Tage später hat es uns bei wenig Wind auch noch das Großsegel zerrissen. Es war eine Naht querrüber auf gerissen und bei genauerem Betrachten zeigte sich, dass auch im Bereich der Schothörner das Segel mürbe ist. Wir sind halt mit einem alten Segel losgefahren. Rainer, der Segelmacher aus Portobelo hatte leider nicht Recht, dass wir mit ihm problemlos bis Neuseeland kommen.
So sind wir nach 34 Tagen und 3800sm etwas gerupft, aber glücklich auf den Gambier-Inseln angekommen.
Weihnachten haben wir im Kreise der Familie verbracht und Silvester sind wir mit dem Boot zur Marina in Los Suenos gesegelt, wo wir mit Bekannten gefeiert haben.
Moana stand 2 Wochen hoch und trocken im Yachtclub. Neue Saildrive-Abdeckung angebracht, neue Geber für Tiefe und Speed eingebaut, Schrammen übertüncht, Rumpf poliert , Unterwasseranstrich erneuert und viele Kleinigkeit erledigt. Es ist teilweise richtig in Arbeit ausgeartet. Ach ja neues Radar aufgebaut, beim Alten war durch den Blitzschlag ein Elektronikbaustein regelrecht explodiert. Das Teil hätte sicherlich um die 10 Dollar gekostet, aber Lowrance war nicht in der Lage es zu liefern, auch die gesamte Platine war nicht möglich. Wir sollten das Radar mit Kaufbeleg zur Reparatur einschicken, es durfte aber nicht älter sein als fünf Jahre. Kaufbeleg hatte ich natürlich nicht mehr und es war ca. 5 Jahre alt und für diese Nutzungszeit weden sie produziert, dann ist Schluß. Statt Hilfe haben wir nach der ersten Antwort eine automatisch Mail bekommen: „Bewerten Sie unseren Service“. Das haben wir dann gemacht.😀
Wir haben eine Reihe Ausflüge zu Wasser und an Land gemacht. Unter Anderem waren wir auf dem Vulkan Irazu. Bei 8Grad in 3400m Höhe haben wir nach lange Zeit mal wieder gefröstelt und es lag nicht an der Klimaanlage.
Nun wird es langsam Zeit weiter zu ziehen, Besuch wird schließlich nach mehr als 3 Tagen lästig und bei uns ist es inzwischen ein halbes Jahr.
Sonnabend haben wir in San Jose Großeinkauf gemacht, zum Schluß war das Auto so voll, dass wir die Benzinkanister nicht mehr kaufen konnten. Moana liegt jetzt so tief im Wasser wie noch nie, aber ein bischen Saft und Wein geht noch unter die Bodenbretter und das frische Obst und Gemüse fehlen auch noch. Die Bugkammer ist Lagerraum geworden.
Wenn die neuen Seekarten da sind, wird ausklariert und es geht auf die knapp 4000sm zu den Gambier-Inseln. Sollte der Wind nicht mitspielen werden es die Marquesas, ist die selbe Entfernung. Die Gambier-Inseln erscheinen uns interessanter und man liegt nach 4-5 Wochen segeln in einem geschützten Atoll und nicht im Schwell. Schlafen ohne Gewackel ist dann bestimmt auch mal wieder schön.
Voraussichtlich am Donnerstag, den 1. Februar, wollen wir starten. Wir melden uns wenn wir angekommen sind und wieder Wifi haben. In der Zwischenzeit wird Sven ab und zu einen Standort auf dem Blog durch geben.
Bleibt alle schön gesund, wir sind oft in Gedanken bei euch und freuen uns auf ein Wiedersehen irgendwann…..
3Tage wurde Maria Empfängnis gefeiert, mit Böllern wie zu Sylvester
Granada am Nicaraguasee
Vulkane am Nicaraguasee
der Weihnachtsmann ist schon in Nicaragua
Im Bus auf dem Rückweg von Manuel Antonio
Jetzt sind wir schon über 2 Monate hier, das heißt wir wohnen in Miramar bei Rene und das Boot liegt am Schwimmponton im Costa Rica Yachtclub in Puntarenas. Wir haben viel gesehen und hatten Besuch aus Deutschland. Wir waren segeln, mal ganz anders , mit Lasern, lag um die 10x im Wasser, hat riesen Spaß gemacht.
In Nicaragua waren wir auf dem Landweg. San Juan del Sur ist ein schöner Badeort, der historische Stadtkern von Granada hat uns gut gefallen und die Vulkane sind beeindruckend.
Weil uns Manuel Antonio und der Nationalpark so gut gefallen hat, sind wir mit Andrea und Gunner, Karins Schwester mit ihrem Partner, noch einmal hin.
Zwischendurch habe ich auf dem Boot das Bad gestrichen, den Wassermacher überholt, die Löcher vom alten Autopiloten zu laminiert und viele kleine andere kleine Reparaturen erledigt.
Inzwischen ist es immer weihnachtlicher geworden, nur an den Temperaturen haben wir nicht bemerkt, dass heute Winteranfang ist. Unseren Hochzeitstag haben wir in diesem Jahr gleich beide vergessen, wurden aber von meiner Schwester noch rechtzeitig daran erinnert.
All unseren Lesern in frohes Fest und einen guten Rutsch ins neue Jahr.
Wir haben in der Banana Bay Marina noch Trinkwasser gebunkert und Diesel getankt und dann sind wir nachmittags los. Wir lagen direkt gegenüber der Dieselzapfstelle, aber es war nicht so einfach. Für unsere paar Liter und den dünnen Tankstutzen konnte die Pumpe nicht angestellt werden. Wir mußten auf Niedrigwasser warten und dann wurde mit Hilfe des Gefälles getankt. Die 150sm konnten wir endlich mal fast komplett segeln, es lief so gut, dass wir viel zu früh ankamen. Der Anker fiel morgens gegen 3 Uhr. Nachmittags sind wir mit unseren beiden Enkeltöchtern 21sm zur Isla Cedros gesegelt, wo wir herrlich ruhig vor Anker übernachtet haben. Am nächsten Tag haben wir die Mädchen in Caldera am Strand den Eltern übergeben und sind anschließend zur Isla San Lucas gesegelt. Zum Schluß ging der Wind weg und der Tiedenstrom brachte uns zum Stehen, also die letzten 3sm motoren. Am Montag sind wir dann mit dem Mittagshochwasser zum Puntarenas Yachtclub gefahren. Die Zufahrt ist nur bei Hochwasser möglich. Wir liegen jetzt für längere Zeit an einem Ponton, bei Niedrigwasser schwimmen wir gerade noch. Jetzt haben wir erst einmal Karins Geburtstag gefeiert und werden es die nächste Zeit ruhig angehen lassen.
Die Nacht war an der Mooring sehr unruhig, am Sonntag haben wir mit Rene noch einen Bummel durch die Altstadt von PanamCity gemacht und waren ein bisschen einkaufen, bevor er dann zum Flughafen gefahren ist. Wir haben alles aufgeräumt und sind gegen fünf Uhr abends losgefahren.
Wir wollen in Etappen nach Costa Rica segeln, unser erster Halt dort wird in Golfito sein, wo wir wieder einklarieren müssen. Wind und Strömung kamen von vorne, aber es wird sich vorläufig nicht ändern. Immer wenn wir dachten, ab dem nächsten Wegpunkt können wir segeln, drehte der Wind. So sind wir 48 Stunden überwiegend motort. In der zweiten Nacht ist zu allem Überfluß der innere Kühlkreislauf ausgelaufen. Habe die Wasserpumpe gewechselt, die uns Thomas glücklicherweise mitgegeben hat. Am Ende habe ich 5Stunden gebraucht bis alles wieder dicht war und das Kühlwasser gefiltert und wieder eingefüllt war. Hinter der Insel Coiba bei Sauth Bahia Damas ankerten wir ganz alleine im Naturschutzgebiet. Es war herrlich ruhig, nur etwas Brandungsrauschen von der anderen Inselseite und die Affen waren zu hören.Wir saßen im Cockpit beim Abendbrot als im Dunklen sich ein Boot langsam näherte. Karin hatte mächtig Bammel, schließlich war das hier früher eine Gefangeneninsel. Es zeigte sich, dass es 2 Boote waren, ein Polizeiboot und eines der Naturparkwächter, die waren auch nicht sicher, ob wir Verbrecher sind.
Eigentlich hätten Sie die Zarpe kassieren müssen, aber sie haben nur gesagt, dass wir nicht an Land dürfen. Hier haben wir 3 Tage ein Wind- und Regenfeld abgewettert und sind dann zur Isla Rancheria 15sm weiter gefahren. Am nächsten Morgen sind wir dann nach Golfito in Costa Rica aufgebrochen. Bei durchschnittlich 5-6kn Wind und die von vorne war nicht viel mit Segeln.
Durch den Starkregen in Costa Rica trieb sehr viel Unrat im Meer. Kurz vor Einbruch der Dunkelheit, ich hatte mich gerade etwas hin gelegt, verklemmte sich eine 4m langen Bambusstamm im Ruder. Als ich mit dem Stamm kämpfte rauschte auch noch die Angel aus.Nachdem das Ruder wieder frei war kümmerte ich mich um die Angel, da hatten wir scheinbar auch Treibgut eingefangen. Aber Happy ending, ein herrlicher Mahi Mahi, davon haben wir 4 Tage gegessen.
Mit dem ersten Licht sind wir nach Golfito eingelaufen und haben für 2 Nächte am Schwimmsteg der Banana Bay Marina festgemacht, teuer, aber sicher, freundlich und bequem.
Nachdem wir das Unterwasserschiff geschrubbt hatten, ging es nun endlich los. Die beiden Linehander, der Sohn vom Agenten und ein junger Kolumbianer kamen nur eine halbe Stunde zu spät in Shelter Bay an. Eine dreiviertel Stunde brauchten wir zum Ankerplatz vor Cristobal, wo wir den Advisor (Lotse ohne Ausbildung für die Sportboote) übernahmen. Nun waren wir komplett, mit Karin und Rene, er ist dazu aus Costa Rica angereist, hatten wir die vier geforderten Linehander. Schon nach 45min kam der Frachter mit dem wir zusammen durch die Gatun-Schleuse gehen sollen. Kurz vor der Schleuse sind wir mit einer französischen Bavaria 35, mit 6 Erwachsenen und einen Kind, ins Päckchen gegangen. Rauf zu gehen die Frachter zuerst in die Schleuse, danach ging eine 72 Fuß Motorjacht an die Schleusenwand und anschließend lag unser Päckchen, mit vier Leinen in der Mitte gehalten, gleich hinter dem Schleusentor. Nach etwas mehr als einer Stunde hatten wir die 26m hinauf zum Gatun-See in drei Stufen geschafft. Kurz hinter der Schleuse haben wir mit dem letzten Licht auf seltsame Weise an einer Mooring festgemacht, aber der Advisor bestand darauf. In der Saison liegen so 6 bis 8 Boote an einer Mooring. Nachdem der Advisor abgeholt wurde, gab es noch ordentlich Abendbrot und dann ging es bald in die Kojen, denn am nächsten Morgen sollte es früh losgehen. Aber daraus wurde nichts, es gab Probleme mit dem Verkehr nach Süden. Der neue Advisor kam erst nach 10 Uhr. Wir sollten 15 Uhr an der Pedro-Miguel-Schleuse sein, um dann vor einem Containerschiff 9m runter zu schleusen. 15:30 Uhr sind wir dann wieder im Päckchen mit den Franzosen in die Schleuse gefahren, hatten den Verkehr aber nicht aufgehalten. Die etwas über eine Seemeile zur Miraflores-Schleuse sind wir gleich im Päckchen gefahren. Es mußte aber sehr auf die Fender geachtet werden, die sich immer wieder hoch schoben. Die Schlepper wühlen das Wasser tüchtig auf. In der Miraflores-Schleuse geht es in 2 Stufen zum Pazific runter. Noch schnell zur Webcam winken und es war geschafft.
Wir hatten Respekt vor dem Panama-Kanal, obwohl wir viel Erfahrung mit Schleusen hatten.
Im Nachhinein kann ich sagen, die größte Gefahr bestand darin, dass das Schleusenpersonal mit der Affenfaust der Wurfleinen einem etwas kaputt werfen. Die Fenster und das Solarpaneel sollte man abpolstern. Im Päckchen sollte nur ein Boot lenken und wieviel Gas und ob vor oder zurück sagt ein Advisor an. Unsere beiden Lotsen waren tiefenentspannt und souverän und die beiden Linenhander machten einen guten Job. Wenn man im Päckchen fährt sind 4 Linenhander eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme, wir hatten kaum etwas zu tun. Wenn man in Shelter Bay vorher auf einen anderen Boot schon mal als Linenhander angeheuert, kann man sicherlich auch gut ohne profesionelle Linenhander fahren, so aber hatten wir eine sehr entspannte Kanalpassage und alle waren zufrieden.
Am Samstagabend gegen sechs Uhr haben wir die Linenhander und den Lotsen wieder abgesetzt, sind zum Ankerplatz gefahren und haben vor dem
Bilbao-Yachtclub an einer Mooring festgemacht und später in der Bar die Ankunft im Pazific gefeiert.
die neue Brücke an der Gatun-Schleuse soll in einem guten Jahr fertig sein
durch die östliche (linke) Schleuse mit dem Frachter soll es gehenab ins Päckchen
in der ersten Kammer
in der ersten Kammerauf dem Weg in die 2. Kammer
obenAbendessen auf dem Gatun-Seedie Lotsen kommenSchlepper testet die LöschtechnikFlüssiggasfrachter in Begleitung von 4 Schleppern vor der Centenarion-Bridgemit ihm schleusen wir zusammen runter
4 Wochen Costa Rica sind wie im Flug vergangen. Jetzt sind alle wieder zuhause und wir auf dem Boot. Auf irgendwelche Ersatzteile wird immer noch gewartet, aber am Sonntag haben wir eine Probefahrt von Shelter Bay nach Portobelo gemacht. Wir hatten herrlichen halben Wind und sind nur mit Fock 5 Kn gelaufen. Plotter, Autopilot, Windinstrument haben super funktioniert. Die Logge ist auch in Ordnung, hat nur nichts angezeigt weil das Rädchen vom Geber während der 10 Wochen Liegezeit angewachsen ist. Ich kann es leider nicht von innen raus nehmen und reinigen, da unsere Voreigner es mit Epoxidharz eingeklebt haben und tauchen im dreckigen Hafenwasser wollte ich nicht. Um die Freude komplett zu machen, haben wir noch kurz vorm Ziel einen kleinen (knapp 50cm) Skipjacktuna gefangen.
Hier in Portobelo lassen wir uns ein neues Sprayhood nähen,unser Altes hat ganz schön gelitten und lässt sich nicht mehr reparieren. Um das Geld dafür zu holen mussten wir mit dem Bus nach Sabanitas fahren, das war ein Erlebnis besonderer Art…..